Das Kleine Mädchen

2. Das kleine Mädchen 🌻


Als ich in die Seitenstraße einbog, hörte ich sie schon von Weitem. Sie spielten wieder draußen auf der Straße.
Vor den Schulschließungen waren mir die beiden nie aufgefallen. Aber seit etwa einer Woche vermutete ich, dass sie wohl tatsächlich hier in der Gegend wohnen mussten...
Schon verrückt, dass das Virus meine Straße jetzt neu „belebte“!
Die beiden Mädchen rollten fröhlich-glucksend im (aus ihrer Sicht vermutlich tierisch schnellen) Schneckentempo auf Inlineskates mitten auf der Straße herum.
Auch das hatte ich zuvor noch nie bei meinen Jogging-Ausflügen beobachtet. Die Art und Weise, wie sie sich bewegten, ließ allerdings die Vermutung zu, dass die Inlineskates heute „Premiere“ hatten! Und es dauerte auch nicht lange, bis die erste von Ihnen auf der Nase lag.
Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade bis auf die selbe Höhe an die beiden heran gejogged und rief der Gefallenen vom Bürgersteig aus zu: „Ist alles in Ordnung? Hast Du Dich verletzt?“
Das vermutlich sechs- oder siebenjährige Mädchen hob den Kopf und sah mich verdutzt an. Während sie sich von Ihrer Bauchlandung umdrehte und sich mitten auf der Straße auf ihren kleinen Hintern setzte, erklärte sie mir dann völlig selbstverständlich: „Es ist gar nicht schlimm, wenn man hinfällt! Genau dafür habe ich doch DIE HIER an...“
Sie hielt Ihre Hände in die Höhe und präsentiere mir rosa-hellblaue, kleine Hand- und Arm-Schützer, die sie im Anschluss daran sehr interessiert auf neue Kratzer untersuchte.
Besonnen setzte ich mich wieder in Bewegung.
Als ich nach wenigen Metern am Gartentor angekommen war, hörte ich hinter mir schon wieder fröhlich-glucksende Rollgeräusche...
Ich lächelte.

Illustration: Lucy Hobrecht, Text: Romana Reiff, 21.03.2020

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