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- 19.Ruhigstellungsstrategie
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- 22. Hausverbot
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- 24. Am Glühweinstand
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15. Der Spürhund Bodo
Als ich heute auf meiner Joggingrunde um die Ecke der Pferdekoppel bog, fiel er mich laut bellend und zähnefletschend an...
In meiner Panik, versuchte ich mich gerade meditativ auf‘s Atmen zu konzentrieren, als glücklicherweise Frau Herrchen um die Ecke bog!
„Bodo!“, schrie sie ungefähr genauso laut und hysterisch wie ihr Hund, so dass zumindest die Frage „von wem er das wohl hatte“, schon mal geklärt war.
Ich seufzte erleichtert.
Auf meine Bitte, man möge Bodo vielleicht besser Anleinen, reagierte Frau Herrchen hingegen meiner Erwartung allerdings verärgert!
Wie man in diesen Zeiten noch Joggen könne, zischte sie wütend. Unverantwortlich sei das! Man wisse ja schließlich, dass sich das Virus insbesondere beim Laufen sprungartig übertragen würde und der Hund spüre einfach die Gefahr, die von mir ausginge...
Ach so! Eine hoch interessante Ansicht, fand ich!
Aber bei dem aktuellen Umgang mit unseren Grundrechten und der häufigen Änderung und Anpassung von Regeln, ist es irgendwie verständlich, dass hier und da Unsicherheiten aufkommen...
Ich entgegnete daher versucht sachlich: „Sowie ich unsere Grundrechte momentan verstehe, ist Joggen bisher noch erlaubt. Und trotz einer möglichen Ansteckungsgefahr, die von mir vermeintlich beim Joggen ausgeht, wäre es vermutlich immer noch Körperverletzung an meiner Person, wenn ihr Hund mich beißt, und nicht andersherum, oder was meinen Sie?“
Mittlerweile hatte Frau Herrchen ihren Corona-Spürhund Bodo endlich zu fassen bekommen!
In Anbetracht Ihres Schweigens, nahm ich an, dass sie meinem Argument wohl scheinbar nichts weiter hinzufügen wollte, oder zumindest kein gesteigertes Interesse an einer „Diskussionsorgie“ zu diesem Thema hatte! Und so trabte ich von dannen...
Auf dem Rückweg versuchte ich mit Hilfe meiner Erinnerungen an den (erst kürzlich) vergangenen Mathe-Leistungskurs zu berechnen, ob das Virus in Einbeziehung der Parameter „Lauf-Geschwindigkeit“, „Fliehkraft“, „Laufrichtung“ und „Windgeschwindigkeit“ wirklich die Weitsprung-Fähigkeiten besitzen könnte, um vom Jogger auf Spürhund Bodo überzuspringen.
Ich kam zu dem Ergebnis, dass der Absprungzeitpunkt für solch eine Übertragung (in Einbeziehung der oben erwähnten Parameter) absolut entscheidend wäre...
Ob das Virus wirklich weiß, wann es springen muss?
Egal: So oder so gilt: Wenn Spürhund Bodo die Abstands- und Hygieneregeln nicht einhält, ist ihm einfach nicht zu Helfen! Basta!
Illustration: Lucy Hobrecht, Text: Romana Reiff (24.04.2020)